Ganze 359 Seiten misst „Das Flüstern der Verstoßenen.“ Es hatte mein erster Roman werden sollen. Tage, Wochen, Monate – ach, Jahre habe ich mit dem Plotten und Schreiben verbracht. Doch längst fühlt sich die Geschichte nicht mehr richtig für mich an. Es ist einfach nicht mehr meine.
Ganz fertig ist sie ohnehin nicht. Es fehlen ein paar Szenen und zusammengeflickt werden müssten die Kapitel auch noch. Trotzdem: Über Jahre war die Geschichte mein kleines Baby, mein erstes, richtiges Schreibprojekt. Manche von euch können sich vielleicht auch noch an den ein oder anderen kleinen Blogbeitrag erinnern.
Erzählen wollte ich eine Geschichte über die (weggenommene) Freiheit des Menschen, über Rassismus, über Fremdenfeindlichkeit und Hass. Ich hatte damals – völlig blinderweise – den Eindruck, dass es so etwas nicht geben würde. Nicht, dass ich mich besonders innovativ gefühlt hätte – ich hatte einfach den Eindruck, dass es solche Romane mit POC-Protagonisten und derartigen Themen innerhalb des Genres Fantasy nicht geben würde und ich wollte damit zur Diversität beitragen. (Wobei natürlich dahingestellt ist, ob es überhaupt hätte veröffentlicht werden können. Hust hust.)
Aber zum Glück wurde dieser Eindruck von Dutzenden Romanen zertrampelt. Octavia E. Butler, N. K. Jemisin und Nnedi Okorafor sind nur die zur Zeit vielleicht populärsten Gesichter unter vielen. Unglaublich großartige Romane sind in den letzten Jahren (und Jahrzehnten) von diesen Frauen – und natürlich auch Männern – erschaffen worden. Das, was ich hatte erzählen wollen, ist unter ihrer Feder besser aufgehoben und es wäre anmaßend, diese Feder mit Gewalt an mich reissen zu wollen.
So ist „Das Flüstern der Verstoßenen“ mein erster ernster Schreibversuch, bei dem ich viel gelernt habe. Über das Schreiben, über mich und über die Annahme von guter und konstruktiver Kritik. Die Figuren und den Plot liebe ich noch immer, aber so richtig „komplett“ fühlte er sich nicht an. Ich weiß nun auch, wieso. (Nebst dem Fakt, dass es schlicht …. mein erstes Schreibprojekt war.) Und das ist okay.
Und was kommt jetzt?
Seit längerer Zeit liebäugel ich mit einem anderen Projekt: Endzeit in einem phantastischen Setting soll es sein. Ich hatte mir überlegt, welche Geschichte in mir steckt und welche ich gerne erzählen möchte, weil es mich betrifft. Und so entspann sich in meinem Kopf eine Geschichte über persönliche Freiheit, Käfige, depressive Anleihen und Glück an der Einsamkeit. Über Freundschaft, phantastische Welten und ein paar kleine Zombies. Weil… ich Zombies einfach mag. Jede zweite Nacht träume ich von ihnen. Und ja, das ist gruselig. Vielleicht war ich in meinem früheren Leben eine Zombiemaske oder so. WHO KNOWS?!
Auf jeden Fall würde ich diese Geschichte nicht nur schreiben, sondern hier auf meinem Blog auch über den Werdegang erzählen. Vielleicht habt ihr ja Lust, dem zu folgen? Dann könnt ihr es euch gerne hier gemütlich machen!
Ich plotte dann mal. Und ich habe wahnsinnig Lust darauf!
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